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Der Beobachter

Wer in eine fremde Wohnung eindringt, muss mit Problemen rechnen oder kann etwas Anregendes beobachten.

Eine Woche schon langweilte ich mich. Urlaub in Österreich! Wieso hatte ich mich von meinen Eltern nur dazu überreden lassen. Die meisten anderen Hotelbesucher waren auch im Alter meiner Eltern, also jenseits der Verfallsgrenze und amüsierten sich anscheinend prächtig. Es gab hier praktisch keine Leute in meinem Alter. Nun saß ich hier, 18 Jahre alt und total gelangweilt. Das änderte sich, als ich Thomas traf.

Ich saß vor dem Hotel auf einer Bank, als ich Thomas das erste Mal sah. Er schritt aus der Lobby des Hotels, bekleidet mit kurzen Shorts und T-Shirt. Man sah, dass er sehr gut trainiert war. Breite Brust, muskulöse Beine. Sein markantes Gesicht mit den hellgrauen Augen wirkte sehr männlich auf mich, auch die kurzen dunklen Haare trugen zu diesem Erscheinungsbild bei. Ich schätzte ihn auf Anfang dreissig, später erfuhr ich, dass er sechsunddreißig war. Er ging an mir vorbei ohne mich zu beachten und begann dann zu joggen. Ich sah ihm nach, bis er um eine Kurve verschwand.

In den nächsten Tagen sah ich Thomas noch öfter. Ich treibe selber Sport und normalerweise hätte ich so einen Sportkameraden gefragt, ob wir nicht zusammen joggen wollen. Aber irgendwie war ich jedes Mal so überwältigt wenn ich Thomas sah, dass ich mich nie traute, auf ihn zuzugehen. Tatsächlich wurde mir bald bewusst, dass mich sein Anblick erregte. Klar, ich wusste, dass mich der Anblick von sportlichen Männern irgendwie anmachte, aber so eine starke Erregung wie bei Thomas hatte ich noch nie gespürt. Ich fragte an der Rezeption nach seinem Namen und stellte dann fest, dass sein Apartment sich auf demselben Stockwerk befand, wie das meiner Eltern.

Eines Morgens ging ich an Thomas' Apartment vorbei und bemerkte, dass die Tür einen Spalt offenstand. In diesem Augenblick kam das Zimmermädchen heraus, sie schob ihren Wagen vor sich her und zog die Tür dann zu. Als sie sich umdrehte und mich dort stehen sah, erschrak sie ein wenig, dann lächelte sie mir zu und ging weiter. Sie hatte wegen des Schrecks aber vergessen abzuschließen. Als das Mädchen in der nächsten Tür verschwand, betrat ich kurzentschlossen Thomas' Apartment.

Was mich dazu trieb? Meine Erregung und der Wunsch mehr über diesen Mann herauszufinden. Ich wusste, dass Thomas nicht im Hotel war, weil ich kurz zuvor gesehen hatte, wie er seine Joggingrunde begann. Aufgeregt stand ich im Wohnzimmer und sah mich um. Hier lebte er also! Das Appartment war anscheinend genauso geschnitten wie das in dem ich mit meinen Eltern wohnte. Ich stellte mir vor, wie Thomas nach dem Joggen hereinkommt und seine verschwitzten Klamotten auszieht. Zuerst die Schuhe und Strümpfe, dann würde er sich das feuchte T-Shirt über den Kopf ziehen. Schließlich würde er seine kurze Laufhose herunterschieben und dann ... was trug er wohl darunter? Einen Slip oder Boxershorts? Danach würde er nackt ins Badezimmer gehen. Das Bild war so klar in meinem Kopf, dass ich ihn fast deutlich vor mir sah.

Ich ging langsam zu der Tür des Badezimmers und öffnete sie. Ob Thomas manchmal hier vor dem großen Spiegel stand und sich betrachtete? War er stolz auf seinen athletischen Körper oder war ihm sein Aussehen zweitrangig und nur eine Folge seiner Freude am Sport? Ich stellte mir vor, wie sein Blick zufrieden an seinem Spiegelbild herabwanderte bis ... meine Fantasie versagte hier zunächst. Wie war Thomas wohl dort unten bestückt? Die Beule in seiner Laufhose war jedenfalls immer deutlich sichtbar und ich vermutete, dass er auch darauf Stolz sein konnte.

Ich schrak aus meinen Gedanken auf. Wie lange hatte ich hier schon geträumt? Es konnten nur einige Minuten gewesen sein. Ich sollte trotzdem langsam gehen! Zurück im Wohnzimmer fiel mein Blick auf die offenstehende Tür des Schlafzimmers. Ich sah, dass eine Jeans auf dem Bett lag. Ich zögerte kurz, wägte ab zwischen meiner Angst vor der Entdeckung und meiner Neugier, dann ging ich schnell hinüber. Neben der Jeans lag auch sein Hemd. Vermutlich hatte er beides heute Morgen dort liegen lassen und das Zimmermädchen hatte sie wieder dort hingelegt, nachdem sie das Bett frisch bezogen hatte. Ich ließ meine Hand über den Schritt der Jeans gleiten. Wie es wohl wäre, seine Schwanzbeule dort zu fühlen? Ich merkte, dass Thomas' Slip noch in der Hose steckte. Ich nahm ihn in die Hand, deutlich sah man die Wölbung, die Thomas' Männlichkeit geformt hatte. Ich roch daran, der leichte Geruch nach Schweiß und Männerschwanz ließ meinen eigenen Schwanz fast augenblicklich hart werden.

In diesem Moment hörte ich, wie die Wohnungstür geöffnet wurde. Panik stieg in mir hoch. Kam das Zimmermädchen noch einmal zurück? Was sollte ich ihr sagen? Einen Augenblick später hörte ich Thomas' tiefe Stimme. »Nun komm rein Sven.« Die Tür schloss sich wieder. Ich erstarrte. Schweiß brach mir am ganzen Körper aus. Was sollte ich nur tun? Panisch sah ich mich um und suchte ein Versteck. Mein Blick glitt über den Schrank, das Bett, die Tür. Ich drehte den Kopf zurück und ging mit zwei großen Schritten zum Schrank, öffnete ihn und kauerte mich hinein. Von innen bekam ich die Tür aber nicht ganz zu, also hielt ich sie fest. Wieder hörte ich Thomas' Stimme: »Das Schlafzimmer ist hier.« Schritte kamen näher.

Ich linste durch den Türspalt, doch mein Blickwinkel war auf das Bett beschränkt. Ich starrte auf die linke Ecke am Fußende des Bettes, wobei die Bettkante auf Augenhöhe mit mir war, da ich mich im Schrank ziemlich zusammenkauern musste. Dann geriet ein Junge in mein Blickfeld. Ich erkannte Sven sofort. Ich hatte ihn schon öfter gesehen, doch immer nur zusammen mit seinen Eltern. Ich hatte sogar ein paar Worte mit ihm gewechselt, doch er schien nicht sonderlich an einer Unterhaltung mit mir interessiert gewesen zu sein. Sven war ein hübscher schlanker Junge, ungefähr in meinem Alter. Thomas war außerhalb meines Blickfeldes. Doch ich hörte ihn: »Na los Sven, blas ihn mir steif.«


... weiter geht es im Buch!